du hast das schlechteste konzert gesehen, seitdem du musik fotografierst. und gerade heute hättest du etwas anderes gebraucht.
da, wo du gerade stehst, gefällt es dir nicht. und da, wo du hin willst, hast du keine ahnung, wie du dort ankommst. jaja, du weisst, du bist privilgiert, dass du bei so einer gehypten veranstaltung überhaupt dabei sein darfst. aber hast du das gewollt?
du gehst besser erst einmal schlafen...

 



keine weiteren worte. schwarzweiss folgt?!

...mit deinen fotos bei einem begehrtem magazin. immer die gleichen sätze wie bei einem deja-vu kratzen am unerschütterlichen (?) glauben, dass du deinen platz schon finden wirst. weitermachen? sicher. aber nicht heute.

du hast in weniger als 48 stunden alle wichtigen termine in berlin wahrgenommen, deretwegen du dort warst und hast nun reichlich stoff zum nachdenken, welche fotoschule du demnächst besuchen wirst...
in der freien zeit warst du in der ausstellung von robert capa.
jetzt bist du voll von eindrücken und anregungen und wirst versuchen, erst einmal darüber zu schlafen.

"mach immer, was dein herz dir sagt" pulsiert es mantra-mässig bei jedem schritt, atemzug durch meinen körper, schon seit tagen...

sternenklarer abend. du fährst mit der s-bahn zum molotow. in der bahn essen zwei farbige hähnchen. schmatzen. alles starrt hin. nicht nur spannung liegt in der luft. an der reeperbahn steigst du aus. leben, aufgesetztes zumindest. ein lied wird über die ganze strasse geweht:

"when i was just a little girl, i asked my mother what will i be? will i be pretty, will i be reach? here´s what she said to me:
che sera sera. what ever will be will be. the future´s not ours to see. che sera sera...."

ja, du kennst tatsächlich den text noch. als du beim molotow ankommst, steht bereits eine traube hübscher mädels vor dem club. du hämmerst an die tür und jemand gleichaltriges öffnet. maxi ist gerade weg, aber komm erst mal herein, wirst du empfangen. jeff, der tourmanager stellt sich vor und du verabredest einen neuen zeitpunkt. fünf minuten später stehst du wieder auf der reeperbahn und wirst neugierig begutachtet. du hast keine lust zu warten. du hast erst recht keine lust in dem club zu warten. eigentlich hast du keine lust auf dieses konzert mit dem schönen sensiblen sänger. aber es gab andere zeiten in denen du ihn anders fandest. und diese momente hast du damals eingefangen und heute abend wirst du sie ihm zeigen. du fährst also später nochmal los, drängelst dich durch die teenies, erträgst den rauch und wartest, was passiert. du wirst neue fotos machen.
irgendwie wirst du das gefühl nicht los, dass du für manche dinge doch zu alt geworden bist...

gerade festgestellt, dass meine katze(n) die tasse mit dem restlichen tee umgeworfen haben. der inhalt verteilte sich auf meinem schreibtisch zu einer kleinen pfütze, in der mein notebook einige zeit gestanden hatte. nach dem ersten schock (ich bin nichts ohne dieses lap) und einigem malen tiefen durchatmen (die doofen katzen können ja nix dazu, wenn du AUSNAHMSWEISE mal das book auf dem schreibtisch stehen lässt) alles fieberhaft gecheckt (im wahrsten sinne des wortes, kleiner flashback auf 39grad nach rausgehen heute), das lämpchen pulsierte noch (es lebt), die anschlussstellen waren nicht betroffen, die batterie rausgenommen. alles scheint trocken. aber nicht wirklich beruhigt. bitte keine scherze darüber, dazu bin ich heute noch nicht im stande.

du hast es geschafft, dir heute endlich die haare zu waschen. gestern war immerhin schon duschen möglich. du fühlst dich megaschlapp, hast immer noch knapp 38 fieber und sollst morgen wieder arbeiten. du WILLST auch wieder arbeiten, denn der jetzige zustand macht dich unwirsch und unzufrieden. dich langweilt das fernsehprogramm, für alles andere hast du nicht genügend energie. und dabei bist du so UNGEDULDIG!
wahrscheinlich könntest du über dich schmunzeln, wenn du nicht in deiner haut stecken würdest...

fieber, stechender kopfschmerz in den schläfen und doofer husten - so hatte ich mir das nicht gedacht, als ich mich nach einem freien tag gesehnt hatte... gerade mit letzter energie die katzen gefüttert und nun mit geschlossenen augen auf besserung warten.

du stellst erstaunt fest, dass der frühlingsanfang heute einen vorboten geschickt hat. du kaufst einen topf gelber tulpen und schwatzt mit der alten verkäuferin. du hast das glück an diesem tag zu einem termin mit dem rad fahren zu können und hast vorher noch ein wenig zeit. du filmst mit der alten super-acht-kamera deines vaters die reeperbahn, die in diesem licht freundlicher und harmloser aussieht. und dann dieser himmel.
dann wirst du gefragt, was wäre anders, wenn du morgen aufwachst und ein wunder ist geschehen. vielleicht glaubst du nicht an gute feen, aber vielleicht kannst du daran glauben, dass deine träume wahr werden könnten!?

1. es macht ihnen sicher nichts aus, die chips nach dem film zu essen?
2. es stört dich doch nicht, wenn du heute fahren musst?
3. wolltest du nicht auch schlafen gehen?

...wird fortgesetzt:-)