du denkst, heute war ein guter tag. einer von denen, die chaotisch anfangen, eins nach dem anderen geht schief. es fällt dir auf und du bleibst gelassen. auf einmal wendet sich das blatt. die menschen sind nett zu dir. du machst etwas, was du gut kannst. ausserdem macht es auch noch sinn. alles was du tust, scheint perfektes timing. du hattest die ganze zeit ein bild im kopf von jemandem und du machst am abend genau das foto mit dem letzten bild auf deinem film. nebenbei lernst du einen potentiellen kunden kennen, einfach so. und dann kommst du nach hause und bist echt einfach nur ausgelaugt, fühlst ausser anspannnung nichts mehr. versuchst bei xavier naidoo zu entspannen. vielleicht ist das das problem, denkst du und du musst schmunzeln. morgen bist du glücklich. und jetzt, jetzt bist du wenigstens nicht allein.

keine guten vorsätze für 2005 vorgenommen. um halb eins am 1.01. bereis die ersten fotos gemacht, aber noch nicht entwickelt. das wochenende gebraucht, um mich vom alten jahr endgültig zu verabschieden. nun also erst jetzt ein "frohes neues jahr" und neue fotos demnächst wieder...
p.s. wussten sie, dass es kunden im (bio-)laden gibt, die auspendeln, ob sie ein produkt kaufen oder nicht?!?

heute grosseinkauf im supermarkt. ich arbeite meinen langen einkaufszettel ab. das dauert seine zeit. immer wieder treffe ich auf eine hilflos um sich blickende junge frau. vor dem öko-füllhorn-regal stürmt sie plötzlich zeitgleich mit einem mann auf einen einkaufswagen.
"das ist meiner", sagt sie. "nein", entgegnet er, "da ist mein rindergulasch drin." dabei fischt er eine tüte aus dem wagen "sehn sie doch", sagt sie, "das sind doch meine toastbrote und mein joghurt." "aber auch mein käse" erwiedert er. ratlose, aber keineswegs feindliche blicke. eine verkäuferin eilt zu hilfe. "das ist eigentlich mein wagen", sagt sie. und er "sie können den wagen gerne haben, aber eigentlich ist da mein euro drin." ich verlasse die szenerie, wundere mich stillschweigend was verkäuferinnen heutzutage alles leisten müssen und suche das regal mit den oliven. auf einmal sehe ich die beiden wieder, sie suchen seinen einkaufswagen (oder ihren?) und unterhalten sich angeregt. fast schon eine geschichte wert, denke ich.

dialog in der tierhandlung:
ich mit blick auf eine junge verkäuferin, die gerade ein blech herrlich duftender plätzchen aus dem ofen holt: " die sind doch jetzt für menschen, oder?"
die verkäuferin:" nein, für hunde."
ich, ungläubig: "jetzt echt???"
die verkäuferin mit nachdruck: "ja, wirklich."
ich, immer noch ungläubig: "aber es duftet so gut."
die verkäuferin: "sind auch die gleichen zutaten wie für menschen. nur honig statt zucker."
ich, sprachlos und kopfschüttelnd, gehe weiter.

ob die das machen, damit einem das wasser im mund zusammen läuft und mensch dann für den hund kekse kauft, die der wahrscheinlich gar nicht so begehrlich findet?! wollte schon fast hundekekse für meine katzen kaufen *zwinker*...

heute meine eine wand gestrichen, die letztes jahr durch einen wasserschaden verunstaltet wurde und nun endlich trocken ist. dabei einen pixies-mitschnitt von 1989 gehört, den mir netterweise herr axelk geliehen hat.

ansonsten gibt es wenig "erfolgserlebnisse" meiner fotoexperimente mit barytpapier zu berichten, mit denen ich mich schon seit geraumer zeit beschäftige *grummel*...

jetzt schaue ich erst einmal jürgenvonderlippe und lasse den tag nett ausklingen:-)

letzten winter habe ich begonnen, einzelne handschuhe, die ich auf der strasse gefunden hatte, zu fotografieren. dann dieses jahr angefangen, handschuhe einzusammeln, um diese irgendwann mal zu inszenieren. heute auf dem rad plötzlich über die richtigkeit dieser einsammelaktionen nachgedacht. und DANACH festgestellt, dass ich einen meiner handschuhe verloren hatte. den ganzen weg zurückgefahren, überall gesucht. schliesslich in der druckerei, wo ich -natürlich- ganz am anfang war, meinen verlorenen handschuh wiedergefunden. jemand hatte ihn aufgehoben und über die heizung gelegt. ein versprechen abgeben - welches ist wohl leicht zu erraten...

heute in der hamburger fabrik einige meiner konzertfotos, die ich in in den letzten monaten dort fotografiert habe, im backstageraum aufgehängt - mit hausmeister lutz. ich hatte wenig lust, auf diese tätigkeit, schliesslich war es schon soooo viel arbeit, die ausstellung vorzubereiten. während ich also den staubsauger halte als hausmeister lutz die löcher bohrt, wünsche ich mir für die (nahe!) zukunft, so erfolgreich zu werden, dass ich diesen job nie mehr machen brauche. die zeit vergeht und ich lerne lutz besser kennen. er hat auch mal fotografiert, doch nach dem diebstahl seiner olympus-kamera hat er kein geld mehr in eine neue, gute kamera investiert. er erzählt von seiner arbeit, die er so macht. es geht um fehlende anerkennung. ich kann ihn gut verstehen, mehr ist es auch nicht, was ich mir oft wünsche. und so gehen wir nach insgesamt vier stunden gemeinsamer arbeit, zufrieden auseinander.

is there anybody out there?

durch ein freundin aufmerksam geworden auf die einladung "zum unmittelbaren erkennen deiner wahren natur". auf spendenbasis. heute. bei dem erleuchteten torsten in seiner wohnung. ich kann also nur gewinnen. ausser christiane und mir versammeln sich ca. 40 (!) menschen auf 40qm (!) und blicken von neugierig bis misstrauisch auf den winzigen fleck, wo er platz nehmen würde. er betritt den raum. blond, jung - wie der von kelly family, denke ich. erst mal ein wenig schweigen. ich versuche mich in einer art sitzenden embryonalhaltung zu entspannen. nach einer angemessenen (?) zeit lädt torsten uns ein, fragen zu stellen. was heisst eigentlich satsang? zusammensein im hier und jetzt. wir sind alle eine seele. neue sichtweisen präsentieren sich. die gesichter sind (noch) ungläubig. ich fühle mich ein wenig müde. muss gähnen. will mein linkes bein ausstrecken. berühre dabei meinen nachbarn. egal, wir sind eh alle eins. mein blick wandert zu christiane. wir grinsen uns an. eine frau stellt eine frage, die ich vor lauter fragen vergessen habe. torsten grinst. eine gute frage, sagt er. und grinst weiter. worauf wartest du, fragt die frau. auf die antwort, sagt torsten. von mir? nein, bis sie mir erscheint, antwortet er. und grinst. dann erzählt er und es beantwortet die frage nicht. haha, denke ich, ertappt. von wegen erleuchtet. insgeheim bin ich über meine überlegene haltung froh, denn sie gibt mir ein gefühl von kontrolle über die situation. eine blosse illusion, dieses gefühl, wie torsten später erklärt. viele themen kommen auf, die mich selbst beschäftigen. doch ein funke springt nicht über. bin also noch nicht bereit für die wahrheit. denke an sektenmethoden. und möchte nur noch gehen. muss aufs klo und an die frische luft. da läutet torsten die letzte frage ein. gottseidank. und die stellt christiane! auf ihrem gesicht liegt noch misstrauen, doch sie ist offen für seine sichtweise. fühle mich im falschen film. ich bin im falschen film! als ich meine jacke anziehe, finde ich das erlebte schon wieder witzig. wie im film. christiane will noch über das gesagte nachdenken und ich radel durch die kalte nacht nach hause.

gerade im kino gewesen in einem wunderbaren film: touch the sound. die fast schwerhörige evelyn glennie zeigt, wie sie die geräusche fühlen kann auf unglaublich sinnliche art und weise. und durch die kamera von thomas riedelsheimer ist tatsächlich der sound sichtbar und intensiv. sehr eindrücklich und warm. fred frith spielt in dem film auch mit und er sieht genauso aus wie ich ihn in erinnerung habe. das glück in den augen der spielenden musiker ist einfach so auf mich übergesprungen...
jetzt die entwickelten filme vom gestrigen konzert von the album leaf und sophia versucht zu scannen. leider nur mit mässigem erfolg und somit zunächst ein nettes foto von einem nur netten konzert.