Freitag, 30. März 2007
Bestattungen
Vor ein paar Wochen habe ich eine viermonatige Ausbildung zur ambulanten Sterbebegleiterin angefangen. Nun, nachdem ich mir sicher bin, dass ich an dem gesamten Kurs teilnehmen werde, muss ich einfach ein paar Erfahrungen mit meinen werten LeserInnen teilen.
Heute habe ich gelernt, dass man bei plötzlichen Todesfällen keinesfalls den Notarzt rufen soll. Denn da dieser nicht die Vorgeschichte kennt, wird der Tote sofort in die Gerichtsmedizin gebracht und obduziert. Um das zu vermeiden, ruft man besser den Hausarzt oder den ärztlichen Notdienst.
Zum Bestatter gab´s übrigens bis vor 2 oder 3 Jahren keine Ausbildung; jeder konnte Bestatter werden. Und ich dachte immer, wer nichts wird wird Wirt...

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respekt. ich wollte mal grabsteinmetzin werden. das war, bevor meine hand zu krümeln zerschmettert und wieder mühselig zusammengeschraubt wurde.

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Das klingt ja schaurig! Und was machst Du jetzt neben dem Schreiben?

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ich schreib ja gar nicht. ich blogge nur. ;)
ich lerne für mein staatsexamen. only four months left. *hinterherhechel* ansonsten bin ich ein kleines unbedeutendes büromäuschen. später dann mal arbeitslos.

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Na, das sind ja Aussichten. Ich wette, bei Dir steckt mehr drin..:)

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ja, an meinen verborgenen potenzialen zweifle auch ich nicht. vielleicht im nächsten leben dann. ;)

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ich drück die daumen für dieses leben:)

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Meine Mutter hat kurz vor ihrem Tod ihre Hospiz-Ausbildung abgeschlossen. Dabei lernt man wirklich viel interessante Dinge – auch weil man sich ja „unbetroffen“ sich mal mit der Geldmaschine Bestattungen auseinander setzt, sehr sehr spannend. Ich wünsche Dir noch viel Erfolg und Nervenstärke dabei.

Wobei das mit der Ausbildung als solches nicht ganz richtig ist, den Geprüften Bestatter und Bestattermeister, die gibt es schon ewig. Ich glaube die Aussage bezieht sich nur auf die Bestattungsfachkraft. Die Ausbildung in Berufsfachschulen mit staatlicher Prüfung ist da noch relativ neu und bietet auch den Quereinsteigern in das Metier die Möglichkeit einen Abschluss zu machen. Früher war die Ausbildung wohl eher innerbetrieblich.

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Interessant. Gestern hat eine Bestatterin diese Info´s erzählt. Vielleicht gilt das speziell für Hamburg? Jedenfalls sollte sich ein Leser zum Bestatter berufen fühlen, besser noch ´ne dritte Meinung einholen:)

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Was ist gegen Obduktionen einzuwenden?

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Natürlich grundsätzlich nichts. Wenn jedoch ein Angehöriger von mir unnötig obduziert werden muss - unnötig heisst, mir ist bekannt, dass der sterben wird (z.B. weil die Person an einer unheilbaren Krankheit leidet oder gar bei Selbstmord) - ist es vielleicht wichtiger, in Ruhe Abschied zu nehmen, statt mit dem Anruf bei 112 den Toten direkt in die Pathologie zu befördern.

Vielleicht wäre ja so eine Ausbildung auch etwas für Sie?!:)

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Die Pathologie habe ich hinter mir, zwei Jahre waren ganz lehrreich, auch wenn meine Arbeit dort nur theoretischer Natur war.

Ich zweifel übrigens diese Aussage an, nach der bei Hinzuziehung eines Notarztes automatisch eine Obduktion erfolgt. Meines Wissens erfolgt eine Obduktion nur bei unklarer Lage bzw. wenn der Verdacht auf ein Delikt vorliegt (Tötung, Selbsttötung). Siehe auch hier. Totenscheine werden hierzulande ansonsten eher sehr schnell ausgestellt. Möglicherweise ist das in Hamburg aber auch wieder anders, möglicherweise greifen da Ländergesetze, keine Ahnung.

Dieser Kurs klingt aber interessant. Ich bin auf Ihre Erfahrungen gespannt.

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Oh Mann, ich vergesse immer, was sie schon alles erlebt haben, wo Sie für mich doch immer wie 37 sein werden;)

Es gibt bestimmt Ausnahmesituationen - aber wenn man die vermeiden kann, indem man einfach den Hausarzt anruft, ist man ja auf der sicheren Seite. Ich stelle es mir jedenfalls furchtbar vor, in so einer Situation den Leichnam vor´m Mitnehmen in die Pathologie verteidigen zu müssen.
Da kommt mir gerade eine Idee - vielleicht könnte ich Ihre Nummer hier noch veröffentlichen, für Rückfragen;) *kicher*

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Damit mich auch mal jemand anruft? Noch steht die Kondolenzr-Plattform aber nicht. (Das war ein Studentenjob, ich mußte den ganzen Tag Befunde lesen abheften und abends ins Labor bringen. War aber immer interessant, wenn ein verwirrter Pathologe aufgescheucht herumlief und sein Präparat für eine Weile auf meinem Schreibtisch vergaß, weil ihm etwas eingefallen war.Man kann ja nicht genug lernen in jungen Jahren.)

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Vielleicht paßt die Arbeit dieser Designerin ein wenig zum Thema.

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da wäre es dann wahrscheinlich zweitrangig, ob da auch noch ein pathologe mitgemischt hat...

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@kid37
Nun gegen Obduktionen sprechen z. B. manche Religionen, persönliche Überzeugungen. Ich finde genauso wie man vielleicht für sich seine Beerdigung regeln möchte, kann man ja auch als Lebender seine Einstellung gegen das Aufmachen nach seinem Hinscheiden haben.

@Kerstin
Also, kann sehr gut sein, dass das mit der Ausbildung Bundeslandsache ist – schließlich hat jedes Bundesland sein eigenes Bestattungsgesetz und die sind zum Teil sehr sehr unterschiedlich – wenn man bedenkt, sie gelten in ein und demselben Land.

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Ach so, und – so ist es in Berlin – nur weil ein Leichnam in die Gerichtsmedizin kommt erst einmal, wird tatsächlich nicht automatisch obduziert. Üblicherweise wird dort vom Sachbearbeiter bis zu einem bestimmten Zeitpunkt versucht von den behandelnden Ärzten an Informationen zu kommen und wenn die, die vermutliche Todesursache aufgrund der äußeren Leichschau aufgrund des Krankenbildes als sehr wahrscheinliche Konsequenz bestätigen, dann passiert gar nichts weiter mit dem Leichnam. Er wird dann auch ohne Schnitt freigegeben. Das muss nur allerdings in einem relativ kurzen (ca. 4 h) Zeitraum zu ermitteln sein, da gibt es wohl klare Richtlinien (weil nach Zeitraum x natürlich auch manche Substanzen nicht mehr nachgewiesen werden können.) Klappts nicht innerhalb der Zeit, wird die Obduktion angewiesen.

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