im Hamburger Knust am 05. Dezember 2007

"Tonight you just close your eyes
and I just watch you
slip away

How close am I to losing you"

("About Today" by The National)

Komme gerade vom Konzert von The National aus dem Hamburger Knust. Was soll ich sagen - das Konzert war der Hammer. Es war eines der Besten, ich war fast die ganze Zeit einfach nur glücklich.
Vergessen war das stundenlange Warten, der Support, der Umbau. Als der Sänger der Band, Matt Berninger die ersten Worte mit seiner eindringlichen Bass-Stimme sang, vertraute Worte, begleitet von zuckenden Gesten, als das geschah, da durchströmte meinen Körper die Musik, diese Wucht; alles entspannt sich und war doch total angespannt. Ehrlich, es gibt nichts besseres auf der Welt als Momente wie diese. Nichts erfüllt mich dermassen wie diese Kombination von Musik und Fotografieren bei einem grossartigen Konzert.

Und doch war es heute auch ein Abschied. Ganz bewusst bin ich zu einer meiner absoluten Lieblingsbands gefahren mit dem Wissen, dass ich dieses Jahr nur bei rund einem Dutzend Veranstaltungen war und dass ich mich eigentlich nicht mehr als Konzertfotografin fühle.
Etwas ist verloren gegangen, mir ist das bereits letztes Jahr aufgefallen, bei einem Konzert als ich Backstage beim Soundcheck der Editors war. Etwas ist verloren gegangen und ich habe es versucht mit aller Macht wiederzuerlangen. Aber es ist so wie mit der Liebe, es lässt sich nicht erzwingen. Etwas ist verloren gegangen als ich etwas sehr persönliches erkannte.

Und jetzt? Losgelassen. Mich für etwas Neues geöffnet. Etwas, was mir gut tut. Allerdings ohne diesen Adrenalin-Kick. Es war heute sicherlich nicht mein letztes Konzert. Und doch irgendwie ein Abschied. Und was für einer!

"Alles, was man mit Liebe betrachtet, ist schön."

(Christian Morgenstern)

Letztes Wochenende habe ich an einem sehr interessanten Seminar bei Arve Dinda zum Thema "Schwarzweiss- Portraits" mit digitaler Kamera teilgenommen. Witzigerweise bin ich davon ausgegangen, dass wir uns gegenseitig in Szene setzen und fotografieren. Doch wir hatten ein Modell, Katharina. Somit haben wir uns jedeR mit jeweils 10 FotografInnen im Rücken mit möglichst wenig Lichtaufbau Katharinas Gesicht erschlossen. Sehr aufregend!

Fazit: Mit der Canon Eos 5D direkt im Schwarzweiss-Modus zu arbeiten hilft mir ungemein, mich mit der digitalen Fotografie anzufreunden (und ich werde für diese Aussage von niemandem gesponsort;). Wenn ich fotografiere, dann kann ich mir im Vorfeld bereits das Ergebnis in Schwarzweiss vorstellen. Mich irritiert es sonst immer ungemein, die Farbvariante bei den digitalen Fotos auf dem Display oder im Photoshop zu sehen. Das war also eine neue Erfahrung, die digitalen Fotos automatisch in Schwarzweiss umgewandelt zu sehen. Mit der Qualität bin ich ziemlich zufrieden gewesen.
Was mich mehr und mehr reizt, ist durch Fineart-Prints, z.B. auf Hahnemühlen-Papier etwas Neues und Schönes mit der digitalen Technik zu erschaffen. Und nicht zu versuchen, handabgezogene Baryt-Prints vom Film nachzuempfinden.

"Die eigentliche Aufgabe eines Freundes ist, dir beizustehen, wenn du im Unrecht bist. Jedermann ist auf deiner Seite, wenn du im Recht bist."

(Mark Twain)