Donnerstag, 16. November 2006
Fotogemeinschaft
Die Tatsache, dass eine (im konventionellen Sinn) technisch fehlerhafte Fotografie gefühlsmässig wirksamer sein kann als ein technisch fehlerloses Bild, wird auf jene schockierend wirken, die naiv genug sind, zu glauben, dass technische Perfektion den wahren Wert eines Fotos ausmacht.
Andreas Feininger
(Habe ich gerade ausgerechnet auf einer Fotocommunity-Seite entdeckt:)
Andreas Feininger
(Habe ich gerade ausgerechnet auf einer Fotocommunity-Seite entdeckt:)
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kid37,
2006-11-16 18:26
Gerade dort wird man mit dieser Ansicht meist nicht weit kommen ;-)
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blue sky,
2006-11-16 18:54
Ich hab ja sehr über das hier gelacht. Schön auch, was einem Cartier-Bresson-Foto wiederfuhr, das ein Spaßvogel in die superkritische deleteme-Gruppe von Flickr gestellt hatte...
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isabo,
2006-11-16 22:37
Das gilt genauso für Texte. Und wahrscheinlich auch für Gemälde und Gesang und alle anderen Arten von Kunst.
Ich glaube aber, dass es einen Unterschied macht, ob man die Technik / Regeln beherrscht und sich dann bewusst darüber hinwegsetzt, oder ob man einfach drauflosfotografiert, -schreibt, -malt, -singt.
Ich glaube aber, dass es einen Unterschied macht, ob man die Technik / Regeln beherrscht und sich dann bewusst darüber hinwegsetzt, oder ob man einfach drauflosfotografiert, -schreibt, -malt, -singt.
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kerstin13,
2006-11-16 22:58
Das stimmt, Talent allein reicht nicht. Aber nimm mal Picasso. Der hat bei seiner Malerei Nase und Mund anders angeordnet, als es nach der Technik gesehen korrekt gewesen wäre.
Ich weiss z.B. dass ich in meiner Anfangszeit einfach drauf losfotografiert habe. Als ich mehr über Bildaufbau und Technik gelernt habe, stellte ich glücklicherweise fest, dass ich grundsätzlich intuitiv ein gutes Gespür habe.
Nichtsdestotrotz ist alles Gelernte ein kostbares Wissen, denn ich kann, wie bei allem im Leben, aus Fehlern lernen. Mittlerweile ist es für mich besonders wichtig geworden, die Intuition zu fördern, mich wie in der Zeit vor 15, 20 Jahren einfach der Fotografie hinzugeben, möglichst ohne Nachzudenken.
Sicher ist, dass technische Perfektion keine gute Arbeit ausmacht, vielleicht können wir uns darauf einigen?
Ich weiss z.B. dass ich in meiner Anfangszeit einfach drauf losfotografiert habe. Als ich mehr über Bildaufbau und Technik gelernt habe, stellte ich glücklicherweise fest, dass ich grundsätzlich intuitiv ein gutes Gespür habe.
Nichtsdestotrotz ist alles Gelernte ein kostbares Wissen, denn ich kann, wie bei allem im Leben, aus Fehlern lernen. Mittlerweile ist es für mich besonders wichtig geworden, die Intuition zu fördern, mich wie in der Zeit vor 15, 20 Jahren einfach der Fotografie hinzugeben, möglichst ohne Nachzudenken.
Sicher ist, dass technische Perfektion keine gute Arbeit ausmacht, vielleicht können wir uns darauf einigen?
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isabo,
2006-11-16 23:13
Klar, wir sind uns ja auch gar nicht uneins.
Ich vermute einfach mal, dass Deine Bilder, wenn Du Dich heute einfach wieder der Intuition hingibst, besser werden als vor zwanzig Jahren, als Du das auch getan hast. Oder? Und zwar deswegen, weil dazwischen zwanzig Jahre Erfahrung und Lernen und Wissenserwerb liegen und Deine Intuition jetzt auf sehr viel sichererem Boden steht als damals.
(Und klar hat Picasso Nase und Mund anders angeordnet - aber ich bin ziemlich sicher, dass er wusste, wo sie normalerweise hingehören. Genau das meine ich ja.)
Ich vermute einfach mal, dass Deine Bilder, wenn Du Dich heute einfach wieder der Intuition hingibst, besser werden als vor zwanzig Jahren, als Du das auch getan hast. Oder? Und zwar deswegen, weil dazwischen zwanzig Jahre Erfahrung und Lernen und Wissenserwerb liegen und Deine Intuition jetzt auf sehr viel sichererem Boden steht als damals.
(Und klar hat Picasso Nase und Mund anders angeordnet - aber ich bin ziemlich sicher, dass er wusste, wo sie normalerweise hingehören. Genau das meine ich ja.)
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blue sky,
2006-11-16 23:26
Ich glaube, dass sich - trotz gleich gebliebener Intuition z. B. für Bildausschnitt und Komposition - mit der Zeit der Blick nicht nur schärft, sondern auch ändert. Klar wachsen das Repertoire an Gestaltungsmöglichkeiten und die Sicherheit. Aber vor allem nimmt man auch Dinge anders und andere Dinge wahr, bevor man überhaupt die Kamera hochnimmt. Die Abbildung ordnet sich mehr und mehr der Aussage unter, und dafür müssen dann manchmal die Regeln gebrochen werden.
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gaga,
2006-11-21 00:29
ja. alles wahr. technik souverän zu beherrschen ist ein schritt in eine größere freiheit und virtuosität. den gewinn kann man aber leider erst einschätzen und beurteilen, wenn man sich eine technik angeeignet hat und somit auch die freiheit besitzt, sich bewusst dagegen zu entscheiden. wahres talent bricht sich natürlich auch auf einem technisch eingeschränkten niveau in irgendeiner form bahn, aber aus meinem nähkästchen kann ich plaudern, dass ich manchmal ein wenig darüber weinen könnte, dass ich gewisse dinge, nicht schon vor zwanzig jahren beherrscht habe, weil eben der lehrmeister fehlte. dilettantenschicksal. gewiss, in teilen reizvoll, aber wo könnte ich stehen. oder besser: worauf könnte ich zurückblicken ;-)
im grunde ein hermetisches gesetz: das größere passt nicht in das kleinere. aber umgekehrt.
im grunde ein hermetisches gesetz: das größere passt nicht in das kleinere. aber umgekehrt.
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rolf wegner,
2006-11-22 15:50
großes zitat, das könnte mein standardkommentar für viele foto-sites werden.
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creezy,
2006-11-24 07:46
Das ist ja fein hier!
Zu diesem Thema fällt mir der der Spaßvogel von The Online Photographer wieder zu ein. ;-)
Zu diesem Thema fällt mir der der Spaßvogel von The Online Photographer wieder zu ein. ;-)
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