Mittwoch, 6. April 2005
backstage im planetarium
du bist nachmittags mit einer berliner band im planetarium verabredet, um sie bei einem auftritt zu fotografieren. ihr trefft zeitgleich ein und steigt die stufen hinab in die künstliche dunkelheit. alles ist ein wenig steif, eine versicherung sponsort den abend. viele ältere herren, die irgendwann mal selbst musik gehört hatten, hatten viele wichtige tipps. oje, denkst du dir. vielleicht bleibst du nur bis zum soundcheck.
die band spielt sich warm. es ist eine stunde vor konzertbeginn. plötzlich poltert ein weiterer älterer herr mit halbglatze und zopf herein. kuno. er erinnert dich an einen nervigen kollegen, den du immer bei konzerten triffst. für eine fernsehsendung sollen drei lieder gefilmt werden und im anschluss soll ein kurzes interview folgen.
du beobachtest das interessante geschehen aus der ersten reihe. beobachtest die art und weise, wie freundlich und geradezu überschwenglich miteinander umgegangen wird. alles ist toll, tolle stimmung, toller song. die fragen von kuno hingegen sind eher kritisch. in dem moment wird dir die band sympathisch, als ihre antworten so normal sind im gegensatz zu dem ganzen aufgesetzten gehabe.
es ist nur noch eine knappe viertelstunde zeit bis zum einlass und die techniker vom planetarium wurschteln hektisch durch den innenraum. du beobachtest den ablauf und hast dich noch keine sekunde gelangweilt.
die show wird von einem weiteren älteren herren angesagt, worüber du schmunzeln musst. natürlich wird vor dem publikum in der drei-minuten-ansage auch mindestens dreimal die sponsoring versicherung genannt. egal. das konzert macht spass - die songs sind dir bereits vertraut. und die band gibt wirklich alles. vor allen dingen ist es die wunderbare location mit sternenhimmel, die diesen abend zu einem besonderen erlebnis macht.
gegen 22uhr gehst du zufrieden mit hungrigem magen unter dem echten hamburger sternenhimmel nach hause.
... comment